Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen sind um eine Attraktion reicher! Seit dem 16. November 2014 präsentieren sie altägyptische Schätze in einer neuen Ausstellung. Die Sonderausstellung „Ägypten – Land der Unsterblichkeit“ öffnet den Blick in eine spannende Epoche. Die Besucher werden in die jahrtausendealte Kultur Ägyptens entführt. Der Rundgang durch die Ausstellung ist in die Themenbereiche „Leben am Nil“, „Leben im Tod“, „Götterwelten“ und „Neue Herrscher“ gegliedert. Empfangen werden die Besucher von einem großformartigen Panoramafoto und mit einem einen Einstieg in die topographischen Gegebenheiten Ägyptens. Es hieß auch „das schwarze Land“, wegen des fruchtbaren dunklen Schlammes, den der Nil anschwemmte und damit das Land furchtbar machte.
Die Exponate sind nicht nur aus Mannheimer Museumsbeständen, sondern auch aus dem Roemer- und Pelizaeus-Musem Hildesheim. Auch fünf Privatsammler steuern ausgewählte Gegenstände bei. Insgesamt wird ein breites Spektrum der altägyptischen Kultur gezeigt. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist das Totenbuch des Kammerherrn Amenemhat. Der mehr als neun Meter lange Papyrus wurde erst vor wenigen Jahren entrollt. In Mannheim wird das Totenbuch erstmals der Öffentlich gezeigt.
Sehr schön ist die Nachbildung der prächtigen Grabkammer des Sennefer, die sich der Bürgermeister von Theben um 1400 v. Chr. Bauen ließ. Der Besucher erreicht sie gebückt durch einen niedrigen Durchgang. Die Nachbildung ist in Originalgröße. Die Ehefrau des Sennefer war die Amme des Königs. Sie wurde im Tal der Könige bestattet.
Die Ausstellung gibt Einblicke in das Leben der sozialen Oberschicht, wobei Beamten- und Priestertum eng verwoben waren.
Die Mythen und Sagen der Götterwelten bilden auf einer erhöhten Ebene alle Dramen und Konflikte ab, die im zwischenmenschlichen Bereich denkbar sind. Die Götterwelt der Ägypter war sehr vielfältig, sie wird in einer eigenen Galerie vorgestellt.
Im alten Ägypten hatten die Künstler eine hohe Verantwortung. Denn sie sollten mit ihren Darstellungen den Verstorbenen eine Realität schaffen, die diesen das Weiterleben im Jenseits sichern sollte.
Insgesamt eine äußerst sehenswerte Ausstellung, welche die Mannheimer Museumslandschaft bereichert.
Wegen der großen Nachfrage wird die Präsentation verlängert. Sie gibt noch bis 10. Januar 2016 einen spannenden Einblick in die Hochkultur am Nil.