1500 Jahre gemeinsamer Geschichte verband Katholiken und Protestanten, bevor sie getrennte Wege gingen. Eine Trennung war jedoch von den Reformatoren nicht beabsichtigt, die „Väter der Reformation“, Martin Luther und Philipp Melanchthon, wollten ursprünglich eine Erneuerung der Kirche.

Dieser gemeinsamen Geschichte widmet sich nun im Jahr des 500. Reformationsjubiläums die kulturhistorische Sonderausstellung "Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt" in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen. Weltweit erstmalig beleuchtet eine Ausstellung die Entwicklung des Papsttums. Anhand hochkarätiger Leihgaben aus dem Vatikan und weiteren renommierten Museen spannt sie den Bogen von den Anfängen in der Antike über das Mittelalter bis an die Tore der Reformation, von Petrus bis zu den Renaissancepäpsten. Die Schau ist noch bis 31. Oktober 2017 im Museum Zeughaus C5 zu sehen.
Die Schirmherrschaft hat Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert übernommen. Hauptförderer der Ausstellung ist die Baden-Württemberg Stiftung.

Die Ausstellung vereint rund 330 Spitzenstücke. Darunter befinden sich seltene Zeugnisse der frühen Kirche, kostbare Textilien, reich illustrierte mittelalterliche Schriften wie der Papst-Kaiser-Rotulus, der in der Ausstellung erstmals in seiner vollen Länge von fast 7 Metern zu bewundern ist, sowie prachtvolle Papstbildnisse – von Tizian bis Francis Bacon. Die Besucher dürfen sich auf Exponate freuen, die teils noch nie nördlich der Alpen zu sehen waren.

Die Schau bietet aber nicht nur eine Fülle an hochkarätigen Originalen aus 1500 Jahren Kulturgeschichte, sondern lockt mit aufwändigen Inszenierungen und speziell für die Ausstellung erstellten filmischen Rekonstruktionen. Gleich drei Filme illustrieren die Entwicklung Roms von der Antike bis zur Renaissance und zeigen eindrucksvoll, wie eng das Wachstum der Stadt am Tiber mit dem Schicksal der Päpste verbunden war.

Ein besonderer Höhepunkt ist eine Rekonstruktion, die den Besuchern die einmalige Gelegenheit bietet, einen Rundgang in der monumentalen Basilika St. Peter zu unternehmen, die im 4. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Petersdoms erbaut wurde.

Passend zur Ausstellung bieten die Winzergenossenschaft Schriesheim und das Weingut Werlé Erben (Pfalz) „Die Päpste“-Weine an. Erhältlich bei den Winzern und im Shop im Museum Zeughaus C5. Wer statt des Rebensaftes lieber Bier trinkt, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Die Eichbaum-Brauerei mit Sitz in Mannheim braut passend zur Ausstellung ein Papst-Bier.

Begleitend zur Ausstellung gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher, hervorragend ausgestatteter und reich bebildeter Katalog im Verlag Schnell + Steiner erschienen. ISBN 978-3-7954-3086-3

Mit der Broschüre „Mannheimer Papstgeschichten“ laden die Reiss-Engelhorn-Museen in Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft Mannheim City e.V. zu einem ganz besonderen Spaziergang durch die Quadratestadt ein. Ein Tipp darin führt etwa in den heutigen Stadtteil Lindenhof, wo in der damaligen Burg Eichelsheim im 15. Jahrhundert Papst Johannes XXIII. mehr als zwei Jahre in Haft verbringen musste. Er war einer der drei Päpste zur Zeit des Konstanzer Konzils, bei dem der wichtige Vorläufer der Reformation, Jan Hus, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

Die Ausstellung "Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt" ist vom 21.05. – 31.10.2017 zu sehen.

Eintrittspreise auf www.paepste2017.de