Venedig, die blaue Lagunenstadt mit ihren prachtvollen Palazzi ist die Traumstadt vieler Deutscher. Spätestens seit Goethes „italienischer Reise“ suchen wir die Sonne und das Meer in Bella Italia. Die wirklich Liebenden konnten auch den Versuchungen von Billigfliegern widerstehen, die damit lockten, sie in ferne Länder zu entführen. Übrigens war der weiße große Palazzo direkt an der Rialto-Brücke, in dem viele Jahre lang die venezianische Post untergebracht war, das Deutsche Handelshaus in Venedig. Über zweihundert Menschen konnten sich darin aufhalten. Jakob Fugger lernte während seines Aufenthaltes in Venedig die Buchführung. Auch der jüdische Gelehrte Elias Levita, in Nürnberg geboren, lebte im 16. Jahrhundert im warmen Venedig. Dort ereilte ihn die Kunde vom christlichen Gelehrten Paul Fagius, der im kalten Allgäu die erste hebräische Druckerei im deutschen Sprachraum einrichtete. Zwei Jahre arbeitete Elias Levita mit ihm zusammen, dann ging er über den Gotthard wieder zu Fuß nach Venedig zurück, wo ihm – mittlerweile siebzigjährig – das milde Klima weitaus besser bekam. Nachzulesen ist die Geschichte dieser bemerkenswerten Druckerei in dem historischen Roman „Die brennenden Lettern“, erschienen im Gmeiner-Verlag, Messkirch.

Die amerikanische Schriftstellerin Donna Leon lebt seit vielen Jahren in Venedig. In mittlerweile zwanzig Bänden ermittelt ihr sympathischer Commissario Guido Brunetti in der Lagunenstadt. Der neue Roman, „Reiches Erbe“, erscheint am 22.5.2012, wie seine Vorgänger auch im Schweizer Diogenes-Verlag. Im Rahmen von „20 Jahre Commissario Brunetti“ erscheinen zudem alle Fälle als Taschenbücher in Sonderausstattung: Bedruckte Leinenbände mit Lesebändchen und Venedigkarte. So kann man die Schauplätze der Krimis aufsuchen und die Spuren des Commissario in der Stadt verfolgen, was sicherlich großes Vergnügen bereitet.